Am 26.08.2021 wurde mit Hilfe von „Разнообразие heißt Vielfalt“ und Quarteera e.V. ein Workshop „Freiheit ist
sich auf andere verlassen zu können[1]
Jugendliche gegen Mobbing“ für postsowjetische Jugendliche zwischen 13 und 21
Jahren durchgeführt. Das Jugendcamp „Mit ohne Grenzen“ hat die Teilnehmenden
auf unterschiedliche Grenzverständnisse (psychologosche, geographische,
soziale) sensibilisiert und war somit ein passender Rahmen für ein Gespräch zu
Gender und Sexualität. Im Gegensatz zu vielen Workshops der Gender- und
Sexualitätspädagogik bestand der Ansatz dieser Veranstaltung nicht darin,
LGBTQ+ Personen als eine feste soziale Gruppe im Sinne von „born this way[2]“
herzustellen. Migratisierten und migrierten Jugendlichen wird ohnehin oft
besondere Homo- und Trans*-Feindlichkeit vorgeworfen. Stattdessen war das Ziel
des Workshops, mit den Jugendlichen in einem Dialog auf Augenhöhe zusammen zu
schauen, wie Geschlecht und Sexualität in ihren Alltagsleben (Schule, Familie,
Sommercamp, Medien) eine Rolle spielen, und wie patriarchale,
geschlechterbinäre und heterosexistische Erwartungen das Leben für alle schwer
macht. Somit wurde die Wahrnehmung von Gender- und/oder sexuellem Anderssein
mit alltäglichen Erfahrungen mit sich oder im Freundeskreis von jeden teilnehmenden
Person in Zusammenhang gebracht.
Fragen über Liebe,
unterschiedliche Beziehungsformen, Emotionen, Consent, Körper wurden
angesprochen. Es wurde getanzt, gezeichnet, Irritationen, Unsicherheiten und
Stereotype wurden gemeinsam diskutiert. Nach Feedback der Teilnehmenden sowie
Einschätzung der Workshopsleitung und der Teamer:innen des Camps wurde durch
eine kollektive Haltung und individuelle Selbstreflexion eine coole Grundlage
für Prävention von Mobbing und Ausschlüssen auf Grund von (marginalisierten)
Gender und Sexualitäten gelegt.
[1] Dieses Zitat geht auf eine anonyme Migrant*in zurück
[2] „So geboren“, dieser Ausdruck fasst die Debatte über angeborene, feste, unveränderliche Identitätskategorien.